Für kurze Zeit bleibt die Welt stehen – zumindest online. Aber wie kann es sein, dass die Top Player für mehrere Stunden einfach nicht mehr erreichbar sind? Kann es sein, dass Hacker für diesen Fall verantwortlich waren?

Am Montag, 4.10.21 gegen 17:30 Uhr war es soweit. Milliarden Menschen haben für etwa 6 Stunden keinen Zugriff mehr auf ihre Onlinedienste. Darunter fallen Facebook, Instagram und Whatsapp. Fast schon im Sekundentakt gehen bei diversen Störungsseiten Meldungen ein. Dies zeigt mehr als deutlich, wie sehr wir von diesen Onlinediensten abhängig geworden sind. 

War es ein Hack?

Diese Frage war anfangs gar nicht so klar, wenn auch nur für einen kurzen Zeitraum. Passend zur Störung meldeten eine Vielzahl von Nutzer, dass in einem Hacker-Forum 1,5 Milliarden Facebook Nutzerdaten zum Verkauf angeboten wurden. Dies stellte sich allerdings als unglücklicher Zufall heraus, da der Artikel dazu bereits 12 Stunden vor dem Ausfall der Onlinedienste veröffentlicht wurde. Zur Fragestellung, ob sich um einen Hack handelte gibt es daher eine klare Aussage – Nein, es war kein Angriff! Die Technologie hinter den einzelnen Apps des Konzerns sind alle zu unterschiedlich, um sie alle samt mit einem Cyberangriff lahmzulegen. 

Was war der Grund für den weltweiten Ausfall?

Das Unternehmen selbst gibt zu diesem Blackout folgend Aussage „Unsere Ingenieurteams haben herausgefunden, dass Konfigurationsänderungen an den Backbone-Routern, die den Netzwerkverkehr zwischen unseren Rechenzentren koordinieren, Probleme verursacht haben, die diese Kommunikation unterbrochen haben.“ – kurz gefasst, menschliches Versagen. Demnach wurden Konfigurationen wichtiger Router geändert, die für den Datenverkehr zwischen den Datenzentren verantwortlich sind. Wie es allerdings dazu kommen konnte, ist nicht bekannt. Die Ursache des Ausfalls hat laut internen Aussagen aber auch viele der internen Tools (Sicherheitssysteme, Kalender & Planungssysteme) und Systeme betroffen. Dadurch konnte auch eine schnelle Lösung des Problems nicht erfolgen, da Mitarbeiter aus Büroräumen ausgesperrt wurden und somit nicht zu den Servern gelangen konnten. Um die Probleme zu beheben wurde ein kleines Team zum Datenzentrum in Santa Clara geschickt, um das System manuell zurückzusetzen. Dennoch gibt es eine gute Nachricht. Nutzerdaten des Unternehmens wurden nicht betroffen. Facebook arbeitet daran, Dienste weniger fehleranfällig zu gestalten und die Infrastruktur anzupassen. 

Für Facebook Gründer Mark Zuckerberg war der Ausfall sicherlich kein Grund zu feiern. Der Ausfall kostete ihn rund 7 Milliarden US Doller und befördert ihn auf der Liste der fünf reichsten Menschen wieder hinter Bill Gates. Nur einer hatte Grund zur Freude. Der Onlinedienst Twitter. Nach vielen Neuanmeldungen begrüßte der Dienst seine Nutzer mit dem Tweet „Willkommen allerseits„. Auch erfreuten sich die Hashtags #whatsappdown, #facebookdown und #instgramdown großer Beliebtheit. 
Alles in allem haben die meisten Nutzer diese massive Social-Media-Störung mit Humor genommen. Aussagen wie beispielsweise“ Ab morgen mit Dosentelefon durchstarten“ und „Hallo gute alte SMS..wenigstens ist auf dich Verlass!“ machen dies mehr als deutlich.